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Katholischer Religionsunterricht als ordentliches Schulfach

Im Freistaat Sachsen ist der Katholische Religionsunterricht nach Art. 7 Abs. 3 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland und nach Art. 105 der Verfassung des Freistaates Sachsen ordentliches Lehrfach, für das Staat und Kirche gemeinsam Verantwortung tragen. Er wird gemäß § 18 Abs. 1 des Schulgesetzes in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Katholischen Kirche erteilt.

Er ist von ökumenischem Geist getragen und offen für alle Schüler. Er will nicht nur Kinder ansprechen, denen religiöse Themen schon vertraut sind, sondern alle Kinder, die neugierig sind auf Religion.

Aufgaben und Ziele des Faches Katholische Religion

Das Fach Katholische Religion erschließt grundlegende Aspekte des Christentums, die Christen aller Konfessionen teilen, verdeutlicht lebensweltlich erfahrbare konfessionelle Unterschiede und ermutigt die Schüler, eigene Ausdrucksformen der religiösen Lebensgestaltung zu finden.

Das Fach trägt zur Bewusstmachung der christlichen Wurzeln unserer Kultur bei, wahrt gleichzeitig dialogische Offenheit für andere Religionen und Weltanschauungen. Durch die Betonung von Toleranz und Verständigung trägt es in fachspezifischer Weise zur Verwirklichung interkultureller und interreligiöser Lernziele bei.

Die Schüler in der Grundschule

Brühlsche Terrasse in Dresden

  • gewinnen im Dialog untereinander und mit der christlichen Tradition Einblick in verschiedene Formen von Lebensgestaltung und erwerben eine Sprach- und Symbolfähigkeit, die zur Erschließung der spirituellen Dimension des Lebens beiträgt,
  • werden sich ihrer eigenen altersbezogenen Gottesvorstellung bewusst und entwickeln diese weiter in Auseinandersetzung mit der sinnlich erfahrbaren Wirklichkeit einerseits und mit biblischen Bildern andererseits,
  • gewinnen Einsicht in das soziale Miteinander und entwickeln in Auseinandersetzung mit der jüdisch-christlichen Tradition Wertorientierungen, die auf Menschenwürde sowie Gottes- und Nächstenliebe ausgerichtet sind,
  • erwerben biblisch-theologische Grundkenntnisse, indem sie Geschichten der Bibel als Elemente christlicher Tradition und Lebensdeutung kennen lernen,
  • kennen Ursprung und Bedeutung christlicher Feste und die Kirche als Versammlungsort der christlichen Gemeinde. Sie lernen christliche Grundaussagen als Gemeinsamkeiten aller Christen kennen, gewinnen Einblick in konfessionelle Unterschiede und lernen den Wunsch nach Einheit und Gemeinschaft in der Welt der Ökumene kennen.
Der Unterricht im Gymnasium

leistet neben dem Wissenserwerb und der Entwicklung verschiedener Kompetenzen einen besonderen Beitrag zur Werteorientierung. Er nimmt Inhalte aus anderen Fächern auf, reflektiert diese theologisch und ethisch. Im Verständnis der Welt als Schöpfung Gottes, deren Bewahrung in der Verantwortung der Menschen liegt, fördert das Fach Katholische Religion bei den Schülern das Bewusstsein für gesellschaftliche Herausforderungen ihrer Zeit und die Notwendigkeit nachhaltigen Handelns. Der Unterricht macht die Schüler mit den jüdischen und christlichen Wurzeln der abendländischen Kultur vertraut und thematisiert den Beitrag der Religionen für Kunst, Musik, Literatur, Wissenschaft sowie die Ausbildung des demokratischen Staats- und Rechtswesens.

Vier Lernbereiche, die sich an den zentralen katholischen Glaubensinhalten orientieren, strukturieren den Unterricht. Sie spiegeln die wissenschaftlich methodische Gliederung des Fachs in biblische, historische, systematische und praktische Disziplinen wider.

Ziel ist die Befähigung der Schüler, die religiösen Dimensionen der Wirklichkeit zu erschließen sowie Sinn und Orientierung für ihr Leben zu finden.

 

(Anmerkung: Zusammenfassung der Ziele und Aufgaben des Fachs Katholische Religion
aus den Lehrplänen des Staatsministeriums für Kultus des Freistaates Sachsen
für die Grundschule 2004/2009/2019 und das Gymnasium 2004/2011/2019.
Für den zu erteilenden Unterricht sind die ausführlichen Lehrpläne maßgeblich.)